Nach der Immanuel-Kant-Gesamtschule trägt nun auch das Lise-Meitner-Gymnasium in Falkensee ein schwarz-weißes Schild an der Außenfassade. Am 8. März 2018 wurde es feierlich enthüllt. Das LMG ist damit eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
In ganz Deutschland haben sich bereits 2640 Schulen diesem Gedanken verpflichtet, in Brandenburg sind es 72, wie die Landeskoordinatorin Andrea Rauch weiß: „Hier geht es nicht um eine Auszeichnung nach begangenen Taten, sondern um eine Selbstverpflichtung für die Zukunft. Mindestens 70 Prozent des gesamten Schulkörpers vom Lehrer bis zum Schüler müssen sich per Unterschrift den Richtlinien verpflichten.“
Dabei geht es gegen Rassismus, Diskriminierung und Mobbing, aber auch für Zivilcourage. Gudrun Gübler, Deutsch- und LER-Lehrerin am LMG: „Wir haben schon einmal versucht, am Projekt ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ mitzuwirken. Damals haben wir aber die 70 Prozent nicht geschafft. Die neue Projektgruppe ist da deutlich engagierter angetreten und wir haben im neuen Anlauf 82 Prozent erreicht. Wir haben auch niemanden gedrängt zu unterschreiben. Und wer nicht unterschreiben wollte, den haben wir auch nicht nach den Gründen gefragt.“
Luise Herbst, Beigeordnete und Dezernentin u.a. für die Schulverwaltung in Falkensee: „Es ist eine tolle Sache, dass das Lise-Meitner-Gymnasium nun diesen Titel erhalten hat. Zunächst ist es aber nur ein Schild an der Wand. Das muss man nun auch mit Leben füllen, das muss in den Geist der Schule übergehen.“
Til Klube (17) aus der 11. Klassenstufe nahm die Urkunde zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zusammen mit seiner Projektgruppe und dem Paten Ronald Rauhe (Olympiasieger im Kanufahren) entgegen. In der Schule hat diese Gruppe noch viel vor: „Wir wollen mehrere Projekte gegen Ausgrenzung und Mobbing starten – zusammen mit Claudia Reckermann von der Schulsozialstation.“
Ein erstes Projekt wurde gleich nach der Ernennungszeremonie realisiert. Im Foyer der Schule hatten die Schüler ein riesiges, weißes Plakat aufgestellt. Frei nach dem Motto „Meine Linke gegen Rechts“ konnten die Schüler Stellung beziehen und mit Fingerfarben auf der Handfläche einen bunten Protestabdruck auf die weiße Unterlage stempeln.
Clara Manzeck (18) hat die Selbstverpflichtung zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ übrigens nicht mit unterschrieben: „Weil es eine Selbstverständlichkeit ist, dass unsere Schule gegen Rassismus ist.“ (Fotos / Text: CS)
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