Warner hat bei der Verfilmung der Superhelden-Geschichten aus dem DC-Universum bislang kein so richtig gutes Händchen bewiesen: Für die Zuschauer war bislang noch viel zu oft Fremdschämen oder Kopfschütteln angesagt. Auch der Trailer zu „Shazam“ vermittelte die leise Vorahnung, dass hier ein neuer Film böse an die Wand gefahren wird – zu albern wirkte die Vorschau.
Dabei ist „Shazam“ tatsächlich eins – mit sehr viel Liebe gemacht und mit einem sehr angenehmen Humor gewürzt. Was Regisseur David F. Sandberg da 2 Stunden und 12 Minuten lang auf die Leinwand packt, weiß Superhelden-Freunde zu begeistern.
Und darum geht es: Der 14-jährige Billy Batson (Asher Angel) haut aus einer Pflegefamilie nach der anderen ab, um seine leibliche Mutter zu suchen, die er als Kind bei einem Rummelbesuch aus den Augen verloren hat. Auch als er bei der nächsten Familie landet, hat er nicht vor, lange zu bleiben. Obwohl seine Pflegeeltern ziemlich cool sind und auch die Geschwister auf Billy einen sehr guten Eindruck machen.
Inmitten dieser eh schon schwierigen Situation landet der Teenager in der magischen Höhle eines uralten Magiers (Djimon Hounsou). Der wählt ihn als „Champion“ aus und vermacht ihm seine ganze Macht. Sobald Billy den Namen „Shazam“ ruft, verwandelt er sich in einen erwachsenen Superhelden (der von Zachary Levi gespielt wird). Als Shazam kann Billy fliegen, Blitze schleudern, Kugeln abwehren, mit der Faust durch Wände hauen – und legal Bier kaufen. Doch die kindliche Freude an den Superkräften hält nicht lange vor.
Der Bösewicht Dr. Thaddeus Sivana (Mark Strong) hat die Kräfte der sieben Todsünden inhaltiert und trachtet nun mit bösen Monsterfähigkeiten ausgestattet auch noch nach Billys Magie. Es kommt zur tödlichen Konfrontation. Aber ist Shazam dafür schon reif genug?
„Shazam“ macht als Film vieles richtig. Der 80 Millionen teure Streifen lässt sich mehr als genug Zeit, um Billy und seine neue Familie als lebendige Charaktere in Stellung zu bringen. Sehr humorvoll ist der Part, in dem Billy seine neuen Kräfte als Superheld ausprobiert. Da macht das Zuschauen Spaß, denn seien wir ehrlich – wir würden es um keinen Deut anders machen. Der finale Part mit dem alles entscheidenden Kampf fällt da schon wieder etwas ab, hat aber auch seine besonders humorvollen Momente.
Nur zwei Dinge vergeigt der Film. Als Shazam verliert Billy seine ganze getriebene Leidensmiene und verwandelt sich in einen Möchtegern-Erwachsenen, der einfach nur Spaß haben möchte: Da passen die Charaktere nicht zusammen. Und Mark Strong als Bösewicht ist zu eindimensional und nicht wirklich gruselig genug. (CS / Bild: Warner)
Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 6 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=SIa-cF7xPPk
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 158 (5/2019).
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