Wohin soll die Reise gehen, wenn die Sonne vom blauen Himmel brennt und das schöne Wetter zu einem kleinen Ausflug einlädt? Dann lohnt es sich, nach Kladow zu reisen, der dörflichen Enklave in Spandau, in der die Uhren noch in einem anderen, gemächlicheren Takt ticken. Dort, am Fähranleger Kladow und gleich vis-à-vis von der Vogelschutzinsel Imchen gelegen, ist der „Maisel‘s Biergarten“ zu finden. (ANZEIGE)
Neu eröffnet wurde nun direkt daneben das kleine Restaurant „Maisel‘s Einkehr“. Beide sind ein tolles Ausflugsziel gleich in der Nachbarschaft.
Betreiber beider Einrichtungen ist Christian Thyes (38), der ursprünglich aus Berlin-Zehlendorf kommt, seit seinem 14. Lebensjahr in der Gastronomie unterwegs ist und im Familienunternehmen auch die „Kartoffelkiste!“ im Europa-Center am Tauentzien betreibt. Er sagt: „Den Maisel‘s Biergarten hab ich letztes Jahr zu Himmelfahrt übernommen – der alte Betreiber hat aufgehört. Der Biergarten mit Blick auf die Kladower Uferpromenade, den Bootsanleger, die Havel und die Imchen-Insel hat 260 Sitzplätze für alle, die mit dem Auto, mit dem Fahrrad oder mit der Fähre kommen. Im Biergarten herrscht Selbstbedienung. Es gibt verschiedene Schmankerln wie Bratwurst, Obazda oder Currywurst. Gerade am Wochenende haben wir auch gern einmal etwas Besonderes auf der Karte – wie etwa ein Ungarisches Kesselgulasch. Als süffiges Biergartenbier schenken wir ein prämiertes Bayreuther Helles von der Brauerei Maisel aus.“
Unsere Frage, ob denn das Bier im Biergarten auch in der Maß ausgegeben wird, verneint der Wirt entsetzt. Entsetzt, weil wir so wenig über die Biergartenkultur wissen: „Die Maß wird in Bayern nur bei ganz großen Festen ausgegeben, wenn die Wege weit sind, und man nicht so lange auf eine neue Runde warten möchte. Wir schenken den typischen ‚Willibecher‘ aus, der fasst einen halben Liter Bier – oder eine ‚Halbe‘, wie der Bayer sagt.“
Live-Musik gibt es im Biergarten nicht. Mit Bedacht, wie der Chef verrät. Christian Thyes: „Gerade morgens und abends haben wir bei uns im Biergarten eine ganz besondere Atmosphäre. Man hört die Vögel von der Imchen-Insel und den Wellenschlag der Havel. Das reicht, um sich völlig zu entspannen und komplett abzuschalten. Und genau das mögen unsere Gäste auch sehr.“
Maisel‘s Einkehr ist gleich hinter dem Biergarten zu finden. Dabei handelt es sich um ein kleines Restaurant mit 35 Plätzen in der gemütlich eingerichteten, rustikalen Stube – und 40 weiteren Plätzen im Freien.
Christian Thyes erklärt: „Das Haus ist bestimmt über zweihundert Jahre alt. Es wurde in den letzten hundert Jahren immer wieder einmal für die Gastronomie verwendet, wurde in den letzten zehn Jahren aber nur noch als Lager eingesetzt. Wir haben das Haus nun aufwändig restauriert und es am 15. Dezember 2018 neu eröffnet. Vor Ort gibt es eine handwerklich gut produzierte fränkische und süddeutsche Küche. Ich mag die fränkische Küche sehr und fand es erstaunlich, dass ich in ganz Berlin nur ein weiteres fränkisches Restaurant finden konnte – im Prenzlauer Berg.“
Das „Maisel‘s Einkehr“ bietet eine kleine, handverlesene Karte mit fränkischen Gerichten, die saisonal angepasst werden. Das spricht stets für eine frische und authentische Küche. Besonders gefragt ist vor Ort das Schäufele. Das ist eine fränkische Bratenspezialität von der Schweineschulter mit „Kloß, Soß‘ und Speckbohnen“. Es gibt aber auch einen Saubraten, ein Forellenfilet oder ein Wiener Schnitzel vom Kalb. Vegetarier bestellen einen Sauerampfer-Serviettenkloß mit Bergkäse gratiniert an sautierten Pilzen oder ein Käsespätzle mit Blattspinat.
Christian Thyes: „Jeden Tag in der Woche – nur nicht am Mittwoch, da ist Ruhetag – bieten wir von 12 bis 16 Uhr auch einen Mittagstisch zum Preis von 6,50 Euro an. Es gibt immer nur ein Gericht, das aber täglich wechselt. Freitags servieren wir immer Fisch, am Samstag stets eine Schnitzelvariante. Beim Mittagstisch berücksichtigen wir übrigens die ganze deutsche Küche – vom Eisbein bis hin zu Königsberger Klopsen.“ (Text/Fotos: CS)
Info: Maisel‘s Einkehr, Imchenallee 44 (am Fähranleger Kladow),14089 Berlin, Tel.: 030-67815562, www.maisels-einkehr.de
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 158 (5/2019).
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