Das Fort Hahneberg, direkt an der Grenze zwischen Staaken und dem Havelland gelegen, wurde von 1882 bis 88 als Artilleriefort erbaut. Dass das Fort noch immer so gut in Schuss – und Ort vieler Veranstaltungen und Führungen – ist, darf der „Arbeits- und Schutzgemeinschaft Fort Hahneberg e.V.“ (www.forthahneberg.de) gedankt werden.
Zahllose ehrenamtlich investierte Arbeitsstunden werden im Fort abgeleistet, um es auch weiterhin für die Nachwelt zu erhalten.
Alle zwei Jahre findet vor Ort das „Historische Fest“ statt. Dann lebt die alte Kaiserzeit noch einmal auf und Darsteller in ziviler Kleidung und in Uniformen der wilhelminischen Zeit flanieren durch das alte Fort. Die zahlreichen Besucher, die sich gern vom historischen Spektakel anziehen lassen, können beim Exerzieren zuschauen, der Musik der Heidedragoner lauschen, bei der Morgengarderobe einer Dame mit dabei sein oder einer Kurzführung durch das Fort beiwohnen.
Viele Stände im Hof des Forts boten auch in diesem Jahr wieder Devotionalien aus der damaligen Zeit ebenso an wie heiße Würstchen vom Grill. Im Fort selbst wurden Dokumentarfilme gezeigt und es gab eine große Fotoausstellung. Die Kinder konnten sich beim Bogenschießen üben.
Siegfried Wittkopp, Vorstandsvorsitzender der ASG Fort Hahnberg: „2008 haben wir mit dem Historischen Fest angefangen, inzwischen veranstalten wir es bereits zum 6. Mal. Unsere zahlreichen Gäste in Gewand und Uniform kommen aus dem ganzen Land zu uns. Sie sind aus Hessen ebenso angereist wie aus Thüringen und Niedersachsen.“
Spandaus Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank nahm zu Beginn des Festes zusammen mit dem Kaiser die militärische Parade ab und sagte: „Auf dem Historischen Fest sieht man viele Darsteller mit tollen Kostümen. Es lohnt sich wirklich, die einzelnen Personen anzusprechen, da sie oft ein großes Fachwissen über die damalige Zeit mitbringen.“
Helmut Kleebank war auch beim allerersten Ehrensalutschuss einer Gebirgshaubitze in der modernen Zeit auf dem Kehlwaffenplatz vom Fort Hahneberg mit dabei.
„Hauptmann“ Manfred-Paul Schulze hat die lautstarke Vorderlader-Kanone dem Fort zur Verfügung gestellt. Er erklärt: „Wir stehen ja im Fort Hahneberg auf einem Berg, da lohnt sich der Einsatz einer Gebirgshaubitze. Die Kanone haben wir übrigens damals vom Erzfeind Frankreich erbeutet, der diese Haubitzen hergestellt hat. Auch wichtig: Die Zivilroben und Uniformen, die auf dem Fest zu sehen sind, werden stets auf eigene Kosten geschneidert. Sie können – mit Accessoires der damaligen Zeit versehen – leicht bis zu 2.000 Euro teuer sein.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).
Der Beitrag Historisches Fest im Fort Hahneberg: Geschichte zum Anfassen erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.