Die „Fast & Furious“ Reihe um eine Reihe durchgeknallter Männer und Frauen außerhalb des Gesetzes, aber innerhalb ihrer röhrenden Highspeed-Karren, spielt im Kino mit jedem Teil zuverlässig viele hundert Millionen ein. Als Spin-Off geht nun „Hobbs & Shaw“ an den Start. Die beliebten Figuren Luke Hobbs (Dwayne Johnson) und Deckard Shaw (Jason Statham) bekommen hier einen eigenen Film – und lassen die Original-Filmreihe schnell im Rückspiegel hinter sich.
Zugegeben: Die dem Film zugrunde liegende Idee ist megablöd. Eine geheime Terrororganisation möchte den schwachen Teil der Menschheit mit einem umprogrammierten Virus auslöschen, sodass die Starken eine neue Chance bekommen. Gähn.
Das Virus hat die MI6-Agentin Hattie Shaw (zuckersüß und mit starker Leinwandpräsenz: Vanessa Kirby) an sich genommen. Die beiden so gegensätzlichen Kraftprotze Hobbs und Shaw sollen das Virus als Duo Infernale wiederbesorgen, bevor der technisch verbesserte Bösewicht Brixton (Idris Elba) es in die Finger bekommt.
Der Film, satte zwei Stunden und 16 Minuten lang, macht Megaspaß. Haudrauf-Muskelprotz Dwayne Johnson und Edel-Gauner Jason Statham frotzeln und dissen sich auf Herrlichste durch den ganzen Film – nicht nur, weil sie Alphamännchen auf Testosteron sind, sondern auch, weil Hattie Shaw (die mit dem Virus) ja Shaws Schwester ist und Hobbs an ihr herumbaggert.

Laute Gags, perfekter Slapstick und auch eine Menge leiser Scherze sorgen dafür, dass sich die Zuschauer permanent auf die Schenkel klopfen. Der Film hat einen herrlichen Humor. Man merkt in jeder Minute, dass das ganze Team es wirklich im Sinn hatte, den Zuschauern eine gute Zeit zu bereiten. David Leitch, Regisseur von „Deadpool 2“, schafft es passend dazu sogar, Ryan Reinhold einen absolut genialen Cameo-Auftritt zu verpassen. Übrigens nicht der einzige im Film. Oscarpreisträgerin Helen Mirren darf als kriminelle Mama Shaw natürlich auch nicht fehlen.
Und dann ist da ja auch noch die Action. 200 Millionen Dollar soll der Film gekostet haben – und das sieht man. Es gibt gefühlt kaum eine Pause in dem Film. Eine perfekt choreografierte Actionszene nach der anderen sorgt für Adrenalin nonstop. Actionfreunde dürfen den Nitro-Turno einlegen: Hier geht es rund. Eine tolle Idee ist es, einen Teil der Handlung nach Samoa zu verlegen, damit The Rock alias Dwayne Johnson auch seiner eigenen Kultur einen fäusteschwingenden Bud-Spencer-Platz im Actionkino einräumen kann.
Kurzum: Trotz völlig debiler Filmidee und so manchem pathetisch-schmalztriefenden Moment macht „Hobbs & Shaw“ richtig viel gute Laune. Klasse. (CS / Bilder: UPIMedia)
Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=k0BhP6paNzg
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).










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