Die „Bad Boys“ sind wieder da. 25 Jahre, nachdem das äußerst ungleiche Cop-Paar Mike Lowrey (Will Smith) und Marcus Burnett (Martin Lawrence) für jede Menge Action und dummer Sprüche auf der Leinwand gesorgt hat, sind die schrägen Polizisten aus Miami wieder da. Das neue Sequel, immerhin 90 Millionen Dollar teuer, ist dabei durchaus ein Risiko für die Produzenten, denn auch die Fortsetzung „Bad Boys II“ ist schon wieder 17 Jahre alt.
Haben es die bösen Jungs auch heute noch drauf – in einer Zeit, in der Dwayne Johnson und Jason Statham den Ton angeben?
Nach über zwei Stunden kann man sagen: Will Smith und Martin Lawrence legen einen wirklich perfekten und äußerst unterhaltsamen Action-Film vor. Das liegt sicherlich auch an den beiden belgischen Regisseuren Bilall Fallah und Adil El Arbi, die keine Scheu davor haben, dem Action-Franchise einen komplett neuen Motor einzubauen.
„Bad Boys for Life“ liefert auf allen Ebenen. So bietet der Film einmal mehr rasante Action, die wunderbar choreografiert wurde und gerade auf der Kinoleinwand ein echter Augenschmaus ist. Vor allem dann, wenn die Kamera in die Totale geht und etwa den Ocean Drive von Miami Beach in seiner ganzen Art-Deco-Pracht zeigt. Ungewöhnliche Kameraführungen, viel Spannung, tolle Fights und eine Menge sehr brutaler Szenen sorgen dafür, dass der Zuschauer immer wieder gefesselt wird und sich gebannt in den Kinositz drückt.
Aber die Actionszenen wirken nur so gut, weil sich der neue Film immer wieder auch Zeit lässt für die ruhigen Momente. Es wird sehr viel für die Charakterisierung sämtlicher Figuren getan, sodass sie einem nicht egal sind. Vor allem die Fans der Filmreihe werden sich freuen, dass viele alte Bekannte wieder zu sehen sind. Zugleich führt der Film ein komplett neues Cop-Team ein. Der Film ist dabei bis in die Nebenrollen super besetzt – eine Seltenheit.
Die Chemie zwischen Will Smith und seinem Buddy Martin Lawrence stimmt auch. Die beiden kabbeln sich bei jeder noch so kleinen Entscheidung wie ein altes Ehepaar, weil sie komplett verschiedene Vorstellungen haben. Gerade Marcus Burnett (Martin Lawrence) würde am liebsten sofort in den Ruhestand gehen. Das gelingt aber nicht.
Denn: Eine fiese Frau aus Mexiko schickt ihren Sohn los, um alle Menschen in Miami zu töten, die ihr in der Vergangenheit geschadet haben. Und als letzter soll Mike Lowrey sterben. Die Story ist tief im Bad-Boys-Kanon verwurzelt, bietet überraschende Wendungen und Tiefgang. Chapeau – alles richtig gemacht. Wenn Teil 3 an der Kinokasse abräumt, wird Marcus Burnett wieder nicht in Rente gehen dürfen. (CS / Bild: Sony)
Tipp: 5 von 5 Sternen
FSK: ab 16 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=pUH-mxW5Kr0
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 167 (2/2020).
Der Beitrag Kino-Filmkritik: Bad Boys for Life erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.