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Channel: Seite 85 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Schwarzer Humor in Brieselang: Dirk Lausch liest im Freien und ist „ganz schön hinterhältig“!

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In den Zeiten der multimedialen Berieselung gerät eine Unterhaltungsform zunehmend ins Hintertreffen. Die Rede ist vom genüsslichen Zuhören. Der Berliner Vorleser Dirk Lausch aus Berlin ist einmal mehr nach Brieselang gekommen, um für diese Kunstform zu werben. Er las vier schwarzhumorige Geschichten im Garten der „Vier Jahreszeiten“.

„Ganz schön hinterhältig“ hieß das Programm, das der bekannte „Stimmspieler und Schausprecher“ Dirk Lausch am 30. August im Garten der „Vier Jahreszeiten“ in der Villa Gumpel in Brieselang vortragen wollte. Auf dem Programm standen bitterböse Geschichten vor allem von Roald Dahl.

Eingeladen hatte der Förderverein der Brieselanger Gemeindebibliothek zu dieser Open-Air-Veranstaltung, die fast ins Wasser fiel. Denn nur der Vorleser selbst logierte unter einem aufgespanntem Zeltdach an seinem illuminierten Tischchen. Die etwa 20 Zuhörer saßen auf Stühlen komplett im Freien. Nach der doch sehr mutigen Anreise im Regen hatten sich die interessierten Gäste zwar mit Schirmen und Regenponchos bewaffnet. Es versprach dennoch ein nasser Event zu werden. Aber wie das so ist mit dem Wetter: Pünktlich zu den ersten Worten stellte der Regen seine Bemühungen ein. Mit einem leckeren Wein im Glas stand so einem unterhaltsamen Literaturabend nichts mehr im Wege.

Britta Steiner ist die Vorsitzende vom Förderverein der Brieselanger Gemeindebibliothek: „Der Leseabend mit Dirk Lausch war die allererste Veranstaltung, die wir seit 585 Tagen durchgeführt haben. Corona hat uns ganz schön ausgebremst. Dass wir mir Dirk Lausch neu starten, ist ein Glück: Er ist der Meister des schwarzen Humors.“

Das bewies der Vorleser, der in normalen Zeiten gut 25 Lesungen im Jahr bestreitet und hauptberuflich als Pressesprecher für ein Berliner Wohnungsunternehmen arbeitet, wieder einmal deutlich.

Er las von Roald Dahl die nur unter Kennern bekannte Geschichte „Der Butler“ über einen Diener, der einen exzellenten Weingeschmack hat. Darauf folgte „Die Lammkeule“, Dahls wohl bekannteste Geschichte über einen kulinarischen Mord der ganz besonderen Sorte. Am Ende gab es mit „Die Wirtin“ noch einen bitterbösen Ausklang. Zwischendurch streute Dirk Lausch noch die fiese Pointenstory „Angst“ von E. W. Heine bei. In der ging es um die moderne Psychotherapie und Kreuzfahrten.

Antje Falatik, Chefin der „Vier Jahreszeiten“, lauschte den Worten des Meisters ebenfalls: „Ich mag Roald Dahl, das ist einer meiner Lieblingsautoren. Ich freue mich, dass der Förderverein mit dieser Lesung auf mich zugekommen ist. Es tut gut, dass wieder Veranstaltungen stattfinden können. Wir hoffen, dass wir am 20. November auch unseren Weihnachtsmarkt durchführen können.“

Der Förderverein der Brieselanger Gemeindebibliothek plant auch schon wieder weiter, dann aber in der Sportlerklause. Am 4. Oktober setzt sich Hellmuth Henneberg ans Mikrofon. Und am 25. Oktober liest Wolfgang Wachs. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 187 (10/2021).

Der Beitrag Schwarzer Humor in Brieselang: Dirk Lausch liest im Freien und ist „ganz schön hinterhältig“! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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