In der Klinik Nauen erfolgt die Versorgung von Notfallpatienten rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche mittlerweile wieder im linken Flügel des Erdgeschosses, dem ursprünglichen Standort der Notfallversorgung. Dieser Bereich wurde in den letzten drei Jahren komplett umgebaut und erweitert. Die neue Raumanordnung ermöglicht eine bessere Patientenversorgung und die Ausweitung des Leistungsspektrums im Sinne moderner Notfallmedizin.
Ausgeschildert ist der Bereich nun als Notfallzentrum, denn die Notfallversorgung der Klinik wird ergänzt um eine Ärztliche Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin-Brandenburg. Außerhalb der Sprechzeiten niedergelassener Ärzte sowie an Wochenenden und Feiertagen wird an einem gemeinsamen Tresen die weitere Versorgung der Patienten festgelegt: Je nach Schweregrad und Dringlichkeit ihrer Beschwerden kann die ambulante Versorgung gleich in der Bereitschaftspraxis erfolgen oder das Team der klinischen Notfallversorgung übernimmt.
Im ersten Flur der Notfallversorgung befinden sich verschiedene Räume zur Untersuchung und ersten Behandlung der Notfallpatienten. Auch der Raum des Telenotarztes ist hier angesiedelt. Über Monitor und Lautsprecher ist der diensthabende Arzt mit dem entsprechend technisch ausgestatteten Rettungswagen verbunden. Er steht sowohl in Kontakt mit dem Patienten als auch mit dem Team des Rettungsdienstes, um die Anfahrtszeit zur Klinik für die Diagnostik und Erstversorgung zu nutzen. Dieser Telenotarzt ist ein Modellprojekt im Land Brandenburg, dessen Förderung über den Krankenhaus-Strukturfonds angestrebt wird.
Ebenfalls neu ist die Altersunit. Speziell ausgebildetes Personal nimmt hier in enger Abstimmung mit der Klinik für Geriatrie die medizinische Einschätzung von Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter vor. Ein gesonderter Raum mit dimmbarem Licht reduziert die in Notfallversorgungen nicht zu vermeidenden Stressfaktoren. So wird eine komplexe Erfassung des körperlichen und kognitiven Zustands betagter Patienten möglich, die entscheidend für ihre zielführende weitere Behandlung ist.
“Der Anteil von Patienten, die das 70. Lebensjahr überschritten haben, steigt auch in der Notfallversorgung. Um bei ihnen eine differenzierte Diagnostik zu erstellen, steht uns nun auch eine sensorgestützte Ganganalyse zur Verfügung. Dadurch können wir sturzgefährdete und neurologisch auffällige Patienten – auch in anderen Altersgruppen – schon früh identifizieren“, erläutert Dr. Petra Wilke, Chefärztin der Notfallmedizin.
Der zweite Flur der Notfallversorgung ist als Liegend-Bereich mit Überwachungsfunktion für 10 Betten angelegt. Mit Patienten, deren Krankheitsbilder wie z. B. Brustschmerz eine engmaschige Kontrolle erfordern, kann das Team der Notfallversorgung vom Arbeitsplatz aus durch direkten Einblick ins Zimmer und über Monitore Kontakt herstellen. Zwei Zimmer sind isolierungspflichtigen Patienten vorbehalten, damit z. B. auch unter der Covid-Pandemie die angemessene Betreuung infektiöser Patienten sichergestellt werden kann. Die unmittelbare Nähe des Notfallzentrums zu Labor, Radiologie und Herzkatheter sichert eine zügige Patientenversorgung ab.
Auch die Übernahme von Patienten, die über den Rettungsdienst in die Klinik eingeliefert werden, wurde durch den Umbau verbessert. Ein septischer und aseptischer Eingriffsraum sowie Schock- und Untersuchungsräume stehen für die Patienten bereit. Die der Notfallversorgung vorgelagerte Fahrzeughalle bietet künftig drei Fahrzeugen Platz. Sie kann mit einer speziellen Brandschutztür von den Fluren und Räumen des Notfallzentrums vollständig abgetrennt werden. Bei der Bodenbeschichtung der Fahrzeughalle werden gerade noch letzte Arbeiten ausgeführt, da es Corona-bedingt zu verzögerten Materiallieferungen kam. Dann ermöglicht die räumliche Neustrukturierung auch getrennte Wegeführungen zwischen eigeninitiativ kommenden Patienten und Liegend-Anfahrten, was die Arbeitsabläufe zusätzlich verbessert.
„Mit unserem modernen Notfallzentrum ist die Klinik Nauen wieder auf dem neuesten Stand. Zusammen mit dem vor kurzem in Betrieb genommene neue Intensivbereich sind wir damit für die kommenden Jahre optimal gerüstet. Die Investitionen in Höhe rund 15 Mio. Euro sind für die Patientenversorgung gut angelegt“ resümiert Geschäftsführer Jörg Grigoleit. (Text/Foto: Havelland Kliniken)
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.
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