Filme streamen, Online-Spiele meistern, im Homeoffice arbeiten: Viele Havelländer klagen noch immer über eine quälend langsame Internet-Verbindung. Die Berliner Firma DNS:NET ist Spezialist für den Breitbandausbau und möchte gern auch das Havelland zeitnah mit Glasfaser und bis zu 2,5 Gbit/s Breitbandinternet ausstatten. Nach Dallgow-Döberitz hat nun auch die Gemeinde Wustermark eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben.
Die Corona-Pandemie hat es überdeutlich an den Tag gebracht: Eine Breitbandanbindung ans Internet ist im Havelland noch immer echte Mangelware. Im Zuge von Home Schooling und Homeoffice hat sich in viel zu vielen Haushalten gezeigt, dass die Bits und Bytes nur im Schneckentempo durch die Leitung kriechen.
Eine schnelle Abhilfe durch die großen Versorger ist aber nicht in Sicht. Tempo machen dafür jetzt die kleineren, mittelständischen Unternehmen. Die Firma DNS:NET Internet Service (www.dns-net.de) hat sich für ihre Tätigkeit Berlin und den umlaufenden Speckgürtel ausgesucht. Insbesondere das Havelland steht ganz weit oben auf der Prioritätenliste des Unternehmens. Hardy Heine, Repräsentant: „Wir haben bereits Anfragen von mehreren Bürgermeistern erhalten, die nun gern mit uns zusammen ein Glasfasernetz auf den Weg bringen möchten.“
Genau das ist der Weg, den DNS:Net einschlägt: Das Unternehmen kümmert sich eigenwirtschaftlich – also ohne öffentliche Steuergelder – um den Aufbau eines neuen Glasfasernetzes. Auf diese Weise können ganze Ortschaften in kurzer Zeit an ein rasant schnelles Internet angeschlossen werden. Stefan Holighaus verspricht als Mitglied der Geschäftsleitung: „Download-Geschwindigkeiten von bis zu 2,5 GBit/s sind möglich – im privaten wie im gewerblichen Bereich.“ Angesichts von vielen Haushalten, die noch immer mit fünf bis zehn MBit/s ins Netz durchstarten, klingt das für viele noch nach reiner Science-Fiction.
Dallgow-Döberitz hat bereits Anfang September einen Kooperationsvertrag mit DNS:NET unterschrieben, Wustermark folgte nun am 14. September nach. Bürgermeister Holger Schreiber: „Wir in Wustermark sind eine wachsende Kommune. Viele Einwohner kommen ständig neu hinzu – und sie bringen eine gewisse Erwartungshaltung mit. Auch wirtschaftlich sind wir sehr stark aufgestellt. Die großen Internet-Anbieter haben uns enttäuscht, da kam in den letzten Jahren nicht viel. Auf uns lastet aber ein starker Druck. Glasfaser und schnelles Internet werden für unsere Bürger langsam so wichtig wie Strom und Wasser. Wir werden den entsprechenden Ausbau als Gemeinde stark unterstützen.“
Die Unterschrift unter den Kooperationsvertrag setzte Holger Schreiber mit großer Zuversicht: „Die Firma DNS:NET ist für uns keine unbekannte. Wir arbeiten bereits erfolgreich zusammen. So wird gerade unsere Eisenbahnersiedlung in Elstal an die Glasfaser angeschlossen. Und unsere beiden Schulen in Wustermark haben dank DNS:NET bereits schnelles Glasfaser-Internet bekommen, sodass die Schulen perfekt aufgestellt sind und in Sachen Digitalisierung als Vorreiter im Havelland gelten. Da sind viele andere Schulen neidisch auf uns. Übrigens hat die Gemeindevertretung der Zusammenarbeit mit DNS:NET einstimmig zugestimmt.“
Nun gilt es: Wenigstens 50 Prozent der 5.000 Wustermarker Haushalte sollten sich im Vorfeld zu DNS:NET als neuen Anbieter (www.wustermark.einfach-schneller.net) bekennen und möglichst schon jetzt entsprechende Versorgungsverträge unterzeichnen. Erst dann ist die Wirtschaftlichkeit gegeben, um den millionenstarken Ausbau zu finanzieren.
Stefan Holighaus: „Bei einem guten Feedback kann der Ausbau sehr schnell über die Bühne gehen, wir haben es gerade in einem Gebiet in acht Monaten geschafft. Den Anwohnern muss klar sein: In den nächsten Jahren wird kein zweites Netz entstehen.“ Weiße Flecken auf der Versorgungskarte wird es auch bei DNS-NET geben, aber diese sollen auf ein Minimum beschränkt bleiben. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 187 (10/2021).
Der Beitrag Schnelles Internet: Wustermark macht sich bereit für die Breitbandversorgung! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).