Jeden Tag erhält die Redaktion von „Unser Havelland“ interessante Pressemeldungen zur Verwertung in unserem Landkreis-Magazin. Die ausführlichen Pressemitteilungen wurden bislang bereits auf unserer Homepage veröffentlicht, während die kurzen Texte nur auf Facebook gepostet wurden. Ab sofort sammeln wir die kürzeren Texte zusätzlich in diesem Sammel-Artikel, der den ganzen Monat über immer wieder aktualisiert wird. Die Pressetexte werden von uns unverändert zur schnellen Information der Bürger übernommen.
Johanniter betreiben Willkommenszentrum Havelland (1. April 2022)
Der Landkreis Havelland hat die Johanniter-Unfall-Hilfe beauftragt, die gesamte Betreibung des Willkommenszentrums im MAFZ Paaren für bis zu 500 Personen zu übernehmen.
In circa 10 Tagen wurde das MAFZ Paaren umgebaut in das Willkommenszentrum Havelland. Hier kommen Geflüchtete an und werden bis zur Weiterreise oder anderweitigen Beherbergung mit dem Nötigsten versorgt, informiert und betreut. Die ersten geflüchteten Ukrainer sind bereits in Empfang genommen und weitere Zuzüge sind Anfang kommender Woche zu erwarten.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe im Regionalverband Brandenburg-Nordwest übernimmt dabei umfassende Aufgaben hinsichtlich der sozialen Betreuung, der Sprachmittlung, der medizinischen Erstversorgung oder auch der Spenden- und Ehrenamtskoordination. Unter der Leitung von Adrian Dost wächst das Team derzeit an seinen Aufgaben: „Die ersten geflüchteten ukrainischen Familien in Empfang zu nehmen, war ein sehr bewegender Moment für alle. Dem gesamten Team ist es wichtig einen gut funktionierenden Ablauf von Anfang an zu etablieren und den Aufenthalt so angenehm wie nur möglich zu gestalten.“ Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren fließen in die tägliche Arbeit ein, dennoch müssen auch gänzlich neue Herausforderungen gemeistert werden. „Gerade die hohe Anzahl an Kindern erfordert ein gewisses Umdenken. So hat beispielsweise jedes Zimmer ein individuelles Piktogramm zur besseren Orientierung und es gibt einen größeren Aufenthaltsraum, eine Art großes Kinderzimmer für alle“, erläutert Dost.
Im Willkommenszentrum Havelland erleben die Johanniter momentan eine große Hilfsbereitschaft für die aus ihrer Heimat geflüchteten Menschen. „Täglich fragen viele Menschen bei uns an, wie sie konkret helfen können“, sagt Adrian Dost von den Johannitern. „Wir bieten ihnen nach Absprache mehrere Möglichkeiten an.“
Helfer willkommen!
Sehr hilfreich sind besonders Ehrenamtliche, die sich regelmäßig einbringen möchten, etwa Ärzte, die medizinische Sprechstunden anbieten, Sprachmittler, die u.a. bei der Erstaufnahme unterstützen und Menschen mit Sortiertalent für die Spendenausgabe. Eine gute Einarbeitung, ein nettes Team und Ehrenamt mit Herz ist garantiert.
Die Johanniter freuen sich über Ihr Engagement! Gerne stehen wir für Fragen per Mail unter kommunikation.brbnw@johanniter.de zur Verfügung. (Quelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.)
Havelland Kliniken: Medizinische Erstversorgung für ukrainische Flüchtlinge in den Havelland Kliniken startet (1. April 2022)
Mittlerweile sind ca. 1000 Flüchtlinge aus der Ukraine im Landkreis Havelland angekommen. Im Land Brandenburg wurde die Regelung getroffen, dass die Krankenhäuser die medizinische Erstversorgung dieser Personengruppe übernehmen.
Auch die Havelland Kliniken beteiligen sich daran. Ab 4. April werden in der Klinik Nauen die Flüchtlinge entsprechend untersucht, die in Sammelunterkünften im östlichen Havelland wohnen. In der Klinik Rathenow beginnt diese Aktion für den Bereich des westlichen Havellands am 11. April.
Zeitversetzt danach werden an beiden Klinikstandorten die Erstuntersuchungen für die Flüchtlinge aus der Ukraine angeboten, die eine private Unterkunft haben. Für sie ist diese Erstuntersuchung freiwillig. Sie werden vom Landkreis schriftlich zu Untersuchungen in den Kliniken eingeladen. Auch dafür müssen Termine vereinbart werden, die Einzelheiten sind dem Anschreiben zu entnehmen, welches die Flüchtlinge per Post erhalten.
„Wir haben die verschiedenen Impfaktionen der letzten Monate gemeistert und sind von daher zuversichtlich, dass wir auch für die Erstuntersuchungen, die zusätzlich zum Klinikbetrieb laufen, gute Abläufe entwickeln werden. Dennoch müssen wir hier wieder neu denken und auch die sprachlichen Hürden nehmen. Wir bitten daher herzlich darum, dass nur diejenigen zur Untersuchung kommen, die einen Termin haben“ wirbt Babette Dietrich, Pressesprecherin der Havelland Kliniken, um Verständnis.
Viele Havelländerinnen und Havelländer engagieren sich ehrenamtlich in der Begleitung von ukrainischen Flüchtlingen. Wer noch Kapazitäten und Interesse hat, die Betreuung der Erwachsenen wie Kindern während der medizinischen Erstversorgung zu unterstützen, kann sich gerne in den Kliniken melden. Für die Klinik Nauen geht dies unter der Telefonnummer 03321 42- 0, für die Klinik Rathenow unter der Telefonnummer 03385 555 -0. (Quelle: Dr. Babette Dietrich, Pressesprecherin Havelland Kliniken Unternehmensgruppe)
Falkensee: Aufruf zu Toleranz und Hilfsbereitschaft (1. April 2022)
Mehr als zwei Jahre liegen hinter uns, die wohl niemand vergessen wird. Selten hat ein Wort unser Leben so geprägt, wie das Wort „Corona“. Zuvor kannten wir die Auswirkungen einer weltweiten Pandemie eigentlich nur aus fiktiven Spielfilmen. Anfang 2020 wurde dann aus der Fiktion Realität mit schwerwiegenden Folgen. Ob selbst erkrankt, Erkrankungen oder Todesfälle in der Familie oder dem Freundeskreis, drastische Auswirkungen am Arbeitsplatz, stornierte Urlaubsreisen, der Wegfall von Sport- und Kulturangeboten – die Belastungen haben Spuren hinterlassen. Wohl jede und jeder in Deutschland und darüber hinaus war direkt oder indirekt von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Vor allem der Wegfall von Begegnungsmöglichkeiten war für Kinder und Jugendliche, aber auch für ältere Menschen nur schwer zu ertragen.
Sehr viele Menschen sind aber auch in der Pandemie über sich hinausgewachsen und haben Herausforderungen gemeistert, die über das Erwartbare weit hinausgehen. Ob im Gesundheitswesen, in Schulen und Kitas, in den Gesundheitsämtern, in vielen Dienstleistungsunternehmen oder in vielen anderen Bereichen – alle verdienen unseren uneingeschränkten Respekt und unseren herzlichen Dank.
Ab 3. April fallen nun viele Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie weg. Das gibt Hoffnung. Leider ist die Pandemie aber noch nicht beendet. Wir können derzeit nicht sicher sein, ob es wieder Einschränkungen geben muss. Deswegen müssen wir weiter versuchen, Risiken für uns selbst, für die Personen in unserem Umfeld und beispielsweise für die Stabilität im Gesundheitswesen zu vermindern. Das Impfen wird dabei weiter eine wichtige Rolle spielen.
Zu den Belastungen aus der Corona-Krise kommt nun eine neue Katastrophe – der Krieg in der Ukraine. Seit Wochen prägen die Bilder von Zerstörung und Tod unseren Alltag. Millionen Menschen sind in Europa auf der Flucht. Zehntausende werden auch nach Brandenburg kommen. Die Aufnahme der Schutzsuchenden und andere Folgen des Krieges werden uns vor neue zusätzliche und ungeahnte Herausforderungen stellen.
Beide Krisen überlagern sich in ihren Auswirkungen. Statt der erhofften Entlastungen im Sommer ist mit neuen Belastungen zu rechnen. Die letzten Wochen haben gezeigt, wie groß die Hilfsbereitschaft und Unterstützung in Falkensee ist. Unzählige Geflüchtete wurden in Falkensee begrüßt und meist bereits privat untergebracht. Die Initiative „Willkommen in Falkensee“ und die Falkenseer Tafel sind bereits seit Wochen im Einsatz die Unterbringung und Versorgung der Ankommenden in Falkensee zu organisieren. Viele andere Initiativen unterstützen sowohl Flüchtlinge in Deutschland als auch in der Ukraine. Auch unsere Freiwillige Feuerwehr hat bereits mehrfach den Kameraden in der Ukraine Unterstützung gegeben.
Dafür möchten wir im Namen der Stadt Falkensee unseren Dank aussprechen. Wir wissen, wie dankbar gerade auch die vom Krieg Betroffenen für diese Hilfe sind und sind überzeugt, dass die große Hilfsbereitschaft anhalten wird. Wir müssen aber auch Verständnis für diejenigen Mitbürgerinnen und Mitbürger zeigen, die nicht mehr die Kraft für die Bewältigung der vielen Belastungen haben oder die zu konkreten Maßnahmen anderer Meinung sind. Die Situation ist so kompliziert, dass es zu oft keine einfachen Antworten gibt. Deswegen mahnen wir Toleranz gegenüber anderen Meinungen an. Nicht jedoch zu akzeptieren ist, wenn unterschiedliche Auffassungen oder Überlastungen zu Gewalt gegen andere führen. Egal, ob verbale Gewalt und Beleidigungen im Gespräch, in sozialen Medien, durch offene und anonyme Briefe oder aber körperliche Gewalt – wir müssen und werden uns klar gegen jegliche Angriffe stellen.
Unser Ziel ist es, aufeinander zuzugehen. So werden wir gemeinsam die Herausforderungen der doppelten Krise bewältigen. Dafür wünschen wir der Einwohnerschaft von Falkensee und den Gästen der Stadt die notwendige Ausdauer und Kraft. (Quelle: Stadt Falkensee)
Heiko Müller Julia Concu
Bürgermeister SVV-Vorsitzende
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Titelfoto: Unser Havelland
Der Beitrag Kurze Nachrichten aus dem Havelland – April 2022 (wird ständig ergänzt) erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).