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Channel: Seite 85 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Von Bank zu Bank: In Pausin wurde die erste Sitzgruppe aus Holz aufgestellt!

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Na, das ist doch nett: Am Pausiner Anger direkt am Havellandradweg steht ab sofort eine rustikal-verschnörkelte Sitzgelegenheit. Im Rahmen der neuen Aktion „Von Bank zu Bank im Havelland“ wurde hier eine von Jörg Richter erbaute Sitzgruppe aus Holz aufgestellt. Das dafür investierte Geld stammt aus einem Fördertopf des Demografie-Forums. Weitere Bänke werden folgen – in anderen Orten im Havelland.

Die einzelnen Orte im Havelland sollen intensiver zusammenarbeiten und dabei auch etwas wirklich Gutes für das Zusammenleben von Alt und Jung tun. Wie schafft man das am besten? Mit ein bisschen Pinke-Pinke, Zaster und Moneten.

Das Demografie-Forum hat im Juni 2021 die Richtlinie „Förderung der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit zur Begleitung des demografischen Wandels im Landkreis Havelland“ ins Leben gerufen und einen dazugehörenden Projekttopf mit 90.000 Euro gefüllt.

Seitdem können die Ortschaften im Havelland einen Antrag stellen, um pro Kommune 5.000 Euro für ein bestimmtes Projekt in Anspruch zu nehmen. Der Clou: Es müssen sich immer mehrere Kommunen zusammen für ein Projekt bewerben, niemand kann das mehr alleine tun. Landrat Roger Lewandowski: „Sonst hat eine Kommune eine ganz tolle Idee – und die Kommune direkt daneben bekommt das überhaupt nicht mit.“

Die ersten Nutznießer des Geldes sind neun Kommunen aus dem Havelland, die sich für das Projekt „Von Bank zu Bank“ zusammengeschlossen haben. Bei den Kommunen handelt es sich um Falkensee, Pausin, Dallgow-Döberitz, Ketzin/Havel, Brieselang, Zootzen-Damm, Barnewitz, Garlitz und Rhinow.

Im März stellten sie ihre Idee in Seeburg vor: In den teilnehmenden Orten sollen nun wunderschöne Holzbänke aufgestellt werden, die der gelernte Forstwirt und Holzbildhauer Jörg Richter von der Firma „Kärbholz“ (www.kärbholz-bildhauer.de) aus Nennhausen bauen wird. Dabei erhält jeder Ort seine Bänke für 5.000 Euro in der Gestaltung, die er selbst auswählt.

Am 14. April preschte Pausin nach vorn und präsentierte das allererste Bank-Ensemble, das nun der Öffentlichkeit übergeben wurde. Pausin – ein Ortsteil von Schönwalde-Glien – hatte sich nicht für einzelne Bänke entschiedenen, sondern stattdessen vier rustikale Bänke und einen wuchtigen Tisch in Auftrag gegeben, die nun als Sitzgruppe am Anger direkt am Wansdorfer Weg stehen.

Bärbel Eitner ist die ehemalige Ortsvorsteherin von Pausin: „Der Anger liegt direkt am Havellandradweg. Hier fahren viele Touristen mit dem Rad vorbei. Außerdem ist der Pausiner Alpakahof gleich nebenan zu finden. Wir wollten gezielt eine ganze Sitzgruppe und nicht einzelne Bänke haben. So kann man hier Rast machen, ein Picknick abhalten oder miteinander ins Gespräch kommen.“

Jörg Richter war mit dabei, als seine Arbeit für die Allgemeinheit freigegeben wurde: „Da stecken etwa sechs Wochen Arbeit in der Sitzgruppe. Sie ist aus Robinie und Eiche gefertigt. Das sind sehr harte, dauerhafte Hölzer. So alle zwei Jahre sollte man die Sitzgruppen trotzdem nachbehandeln. In Nennhausen haben wir bereits ein ähnliches Projekt umgesetzt, da haben sich lokale Patenschaften zur Pflege der Bänke gefunden. Vielleicht ist das ja auch hier im Havelland möglich.“

Simone Döring ist die „Chefin“ vom Kulturclub Pausin. Sie ist mit den neuen Bänken am Anger sehr zufrieden: „Gerade die Radfahrer sind oft in Gruppen unterwegs und möchten dann auch in der Gruppe einmal eine Pause einlegen. Das ist bei uns am Anger nun problemlos möglich. Wir haben keine Angst vor einer Vermüllung des Angers nach einem Picknick. Wir haben direkt neben den Bänken einen Mülleimer aufgestellt. Und die Nachbarn werden ein wachsames Auge haben.“

Auch Karl-Heinz Graffenberger befürwortet das Bankensemble als Treffpunkt: „Gerade am Wochenende geht es hier zu wie auf der Tour de France. Der Standort für die Sitzgruppe ist sehr gut gewählt.“

Bei der Übergabe der Bänke waren neben dem Landrat und dem Schönwalder Bürgermeister Bodo Oehme auch die Bürgermeister aus Ketzin, Perwenitz und Dallgow-Döberitz mit vor Ort. Sven Richter ist der Bürgermeister von Dallgow: „Wir haben fünf Bänke in Auftrag gegeben, die einzeln aufgestellt werden. Insbesondere die Senioren freuen sich auf ihren Wegen auf eine Bank zum Verweilen und Kräfte sammeln. Wir haben eine öffentliche Ausschreibung gemacht, um herauszufinden, wo die Bänke aufgestellt werden sollen. Das Ergebnis liegt uns nun vor. Unsere Bänke werden übrigens die Form aufgeschlagener Bücher haben.“

Bärbel Eitner sieht noch einen anderen Pluspunkt bei den Bänken: „Unsere Bänke verbinden die Orte miteinander. Der Schriftzug auf den Lehnen ‚Von Bank zu Bank im Havelland‘ ist bald in vielen Orten zu finden. Wir ziehen auf diese Weise ein Band vom Ost- bis ins Westhavelland. Wir zeigen so: Wir sind EIN Havelland. Wichtig ist dabei, dass wir auch die ganz kleinen Orte mit ins Boot holen.“

Landrat Roger Lewandowski mahnte: „Die Demografie ist keine Einbahnstraße. Wir müssen Jung und Alt zusammenbringen. Das geht nur im Miteinander. Wir wollten aus dem Demografie-Forum heraus etwas auf den Weg bringen, um neue Ideen zu entwickeln, die nicht nur auf einen Ort beschränkt sind. Das hat wirklich toll funktioniert. Die Kommunen haben sich untereinander ausgetauscht und sich nun dieses Projekt ausgesucht. Weitere Projekte werden folgen.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 194 (5/2022).

Der Beitrag Von Bank zu Bank: In Pausin wurde die erste Sitzgruppe aus Holz aufgestellt! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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