Und es gibt schon bald weiteren Familienzuwachs in Schönwalde-Dorf. Auf der einen Seite der Bötzower Landstraße baut Bonava 60 neue Häuser. Auf der anderen Seite wird ebenfalls der Spaten geschwungen: Die Tamax-Gruppe realisiert hier ihre Version von der „Gartensiedlung Schönwalde“. In den kommenden Jahren sollen vor Ort 73 schlüsselfertige Landhäuser mit jeweils zwei Wohneinheiten entstehen. Am 20. Oktober erfolgte der symbolische erste Spatenstich.
Kai-Uwe Tank von der Tamax GE Havelland GmbH (www.tamax.de) spricht die Wahrheit am 20. Oktober ganz offen aus: „In Berlin finden viele Familien keinen Wohnraum mehr. Die Brandenburger Region Schönwalde-Glien kommt bei diesen Familien sehr gut an. Wir von Tamax kümmern uns seit über 30 Jahren um die Erschließung von großen Flächen. Wir möchten dabei helfen, im Berlin-nahen Bereich neuen Wohnraum zu schaffen. Für die Unternehmen im Havelland kann das sogar ein großer Vorteil sein: Ihre Fachkräfte finden direkt vor Ort neuen Wohnraum und können sich hier ansiedeln. Auch damit kann ein neues Quartier glänzen.“
Dass es bei der Planung der „Gartensiedlung Schönwalde“ nicht nur um graue Theorie geht, zeigte der Besuch anlässlich des 1. „offiziellen“ Spatenstichs am 20. Oktober. Denn: Es wird bereits nach Kräften gebaut. 50 Millionen Euro werden in das Projekt „Gartensiedlung Schönwalde“ (www.gartensiedlung-schönwalde.de) investiert.
Das Gelände, um das sich Tamax kümmert, liegt – wenn man von der Siedlung kommt – auf der linken Seite der Bötzower Landstraße; gleich hinter dem italienischen Restaurant „Bel Paese“. Obwohl die neue „Gartensiedlung“ noch eingezäunt ist, erkennt man bereits eine neu angelegte Straße und die frisch gegossenen Bodenplatten der ersten zwölf Häuser.
Martin Hornung ist der Projektleiter. Er erklärte: „Es wird insgesamt vier Bauabschnitte geben. Wir befinden uns gerade im ersten Bauabschnitt, der zwölf Häuser mit 24 Wohneinheiten umfasst. Wir denken, dass wir mit dem Rohbau Ende Februar 2023 fertig sind, dann fehlt aber noch der Dachstuhl.“
Insgesamt werden 146 Familien einmal in Schönwalde-Dorf ein neues Zuhause finden. Martin Hornung kann sich sehr gut vorstellen, dass viele der zukünftigen Bewohner im Home Office arbeiten werden: „Hier liegt bereits überall Glasfaser. Die Bewohner werden ein superschnelles Internet nutzen können, das passt ja zu einer Betätigung im Home Office.“
Das Gelände der Tamax ist 72.000 Quadratmeter groß. Vor Ort werden 23.360 Quadratmeter Wohnfläche geschaffen. Kai-Uwe Tank: „Aktuell ist das eines der größten privaten Wohnungsbauvorhaben im Landkreis Havelland und das größte private Wohnungsbauvorhaben in der Gemeinde Schönwalde-Glien. Wir sprechen von einer durchgrünten Gartensiedlung in märkischer Landhausarchitektur direkt vor den Toren Berlins, mit Wohnangeboten für Familien mit Kindern und Großeltern.“
Um den „grünen“ Charakter der Siedlung zu unterstreichen, sollen „mehrere hundert neue Bäume in der Siedlung und im ganzen Gemeindegebiet“ nachgepflanzt werden. Kai-Uwe Tank: „Zauneidechsen, Kröten und Bodenbrutvögel wurden in ein Ersatzquartier umgesiedelt.“
Die Architektur der neuen Häuser orientiert sich am Stil der bereits vorhandenen Häuser im Dorf. Im Inneren der Neubauten dürfen sich die zukünftigen Bewohner aber über eine sehr hochwertige Ausstattung mit Eichenböden, gespachtelten Wände, bodentiefen Fenstern, Bädern mit Markenarmaturen und einer Fußbodenheizung samt Luft-Wasser-Wärmepumpe (KFW 55 Effizienzhäuser) freuen.
Die Landhäuser sollen schlüsselfertig übergeben werden. Die Wohn-/Nutzfläche der einzelnen Wohneinheiten wird mit 160 Quadratmetern angegeben. Hinzu kommt eine „Ausbaureserve im Dachgeschoss“ und zwei Stellplätze vor dem Haus. Angeboten werden die Wohneinheiten zum Kauf ab 595.000 Euro.
Zusätzlich gibt es 14 voll erschlossene Baugrundstücke mit einer Größe ab 701 Quadratmetern, die für wenigstens 245.350 Euro den Besitzer wechseln. Hier können die Käufe eine „freie Bebauung“ durchführen, um in eigener Regie ein Ein- oder Zweifamilienhaus zu errichten.
Alexander Tank und Kai-Uwe Tank nahmen am 20. Oktober als Geschäftsführer der 1991 gegründeten Tamax Gruppe den Spaten in die Hand. Einen dritten Spaten bekam Bodo Oehme, Bürgermeister von Schönwalde-Glien. Der symbolische Spatenstich sollte endgültig aufzeigen, dass es mit dem Projekt voran geht.
Denn der Start war doch ganz schön holperig. Bodo Oehme: „Seit 1997 geht es in der Gemeinde um die Entwicklung dieses Geländes. In der Vergangenheit ist bereits ein Investor gescheitert, sodass dies heute im Grunde genommen der zweite Spatenstich war.“
Kai-Uwe Tank: „Wir haben das Gelände im Jahr 2013 erworben – aus schwierigen Eigentumsverhältnissen. Es lag lange Zeit brach. Wir haben oft mit Herrn Oehme zusammengesessen und überlegt, was man hier realisieren könnte. Die Gespräche waren nicht immer leicht, wir haben uns auch gestritten. Wir freuen uns, dass nach acht Jahren Planungs- und Entwicklungsarbeiten endlich die ersten Erschließungsmaßnahmen realisiert werden konnten.“
Eigentlich dürfte vor Ort gar nicht mehr gebaut werden. Der aktuelle Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg sieht einen weiteren Ausbau von Schönwalde-Glien nicht vor, weil es keine Bahnverbindung gibt, die den zusätzlichen Verkehr abpuffern könnte. Bürgermeister Bodo Oehme: „Das Projekt ‚Gartensiedlung Schönwalde‘ war zum Glück schon vorher beschlossen und abgesegnet. Um die direkt angrenzende Straßenführung der Bötzower Landstraße zu entschleunigen, möchten wir hier einen Kreisverkehr errichten. Die Planungen sind abgeschlossen, wir sind aktuell im Genehmigungsverfahren.“ (Text/Foto: CS / Visualisierungen: Tamax)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 200 (11/2022).
Der Beitrag 73 schlüsselfertige Landhäuser im Dorf: 1. Spatenstich für die „Gartensiedlung Schönwalde“! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).