Quantcast
Channel: Seite 85 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
Viewing all articles
Browse latest Browse all 5295

Kino-Filmkritik: Elliot der Drache

$
0
0

null1977 brachte Disney den Zeichentrick-Realfilm-Mix „Elliot, das Schmunzelmonster“ in die Kinos – ein sehr musikalisches und bewegendes Drama um einen kleinen Jungen, der einen Drachen zum Freund hat. David Lowery legt nun mit „Elliot, der Drache“ ein Remake vor, das der originalen Geschichte nur noch in Fragmenten folgt.

Wichtig vor allem ist, dass der 103 Minuten lange Streifen komplett in der realen Welt spielt und der Drache Eliott sich dank modernster CGI-Technik perfekt in diese Szenen einfügt. So entfällt hier das ablenkende Spiel zwischen Realfilm und Zeichentrick – und David Lowery kann sich ganz um seine Story kümmern.

Wir treffen zunächst den alten Mister Meacham (Robert Redford), der den Kindern gern erzählt, dass in den unendlich weiten Wäldern ein Drache leben soll, den er früher selbst einmal gesehen hat. Meachams Tochter Grace (Bryce Dallas Howard) hält das für Quatsch, ist sie als Försterin doch ständig in den Wäldern unterwegs. Ihr Unglaube wird auf die Probe gestellt, als sie auf den 10-jährigen Pete trifft. Er behauptet, in den Wäldern aufgewachsen zu sein, beschützt nur von einem Drachen, den er Elliot nennt. Leider ist Elliot nur zu real, was schnell dazu führt, dass die Männer aus dem Sägewerk Jagd auf ihn machen. Vor allem Graces Schwager (Karl Urban) sieht sich bereits mit Elliot als Schaustellerexponat um die Welt ziehen.

„Elliot, der Drache“ hat leider zwei Probleme. Problem 1: Kein Kind kennt noch die Vorlage mit dem Schmunzelmonster. Sie ist zu alt. Und auch die Eltern können sich nur schwerlich erinnern. So muss sich der Film sein Publikum komplett neu erarbeiten.

Problem 2 ist zugleich das größte Plus des Films: „Elliot, der Drache“ verzichtet auf schnelle Schnitte, großartige Action, CGI-Explosionen und all den anderen modernen Firlefanz des zeitgenössischen Kinos. Es gibt ewig lange Kamerafahrten auf wunderschöne Landschaften, viel Platz für die einzelnen Charaktere und ein großes Augenmerk auf die Geschichte. Der Film entschleunigt den Zuschauer total und erzählt in aller Ruhe eine spannende Geschichte, in der es um Freundschaft, um Vertrauen und darum geht, das Richtige zu tun. Ob die Kinder heute noch bereit dazu sind, sich darauf einzulassen? Wir hoffen es.

Wie sich am Ende alles fügt, sorgt dafür, dass der Zuschauer doch das eine oder andere Tränchen der Rührung vergießt – um dabei zu merken, wie tief ihn der Film eigentlich berührt hat. Bei all dem 08/15-CGI-Mist der letzten Monate ist das eine wunderbare Erfahrung.

Auch wenn Elliot aussieht wie ein fusseliger, grüner Bettvorleger. :-) (Text: CS / Bild: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH)

FSK: ab 6 Jahren
Tipp: 4 von 5 Sternen
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=KX6uXroPb40

Der Beitrag Kino-Filmkritik: Elliot der Drache erschien zuerst auf Falkensee aktuell.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 5295