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Channel: Seite 85 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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4. Kunst- und Kreativmarkt in Dallgow

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Im Januar 2014 eröffnete Yvonne Stroschke ihren Blumenladen „Landblume“ in der Dallgower Hauptstraße – das ist die Straße, in der auch das „Deutsche Haus“ zu finden ist. Schon damals träumte sie von einem kleinen Markt vor der eigenen Haustür. Und wagte sich mit Ivonne Henning vom Schreibatelier an die Aufgabe heran, den Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

Stroschke: „Ende August 2014 fand der 1. Kunst- und Kreativmarkt statt, damals noch mit 24 Ständen. Heute, drei Jahre später, sind es bereits 30 Stände. Wir haben aber in der Straße ein echtes Platzproblem. Früher konnten wir den Parkplatz der Madler Bäckerei mitbenutzen. In diesem Jahr haben wir zusätzliche Stände im Innenhof des Hauses aufgestellt, das ich gerade gekauft habe und in das ich bald mit der Landblume umziehen werde.“

Der 4. Kunst- und Kreativmarkt fand in diesem Jahr am 20. Mai statt – bei Sonne pur, aber auch bei etwas kühleren Temperaturen als an den Tagen davor. Was gut war, denn bei diesen perfekten Wetterverhältnissen fanden sich viele Pärchen und Familien aus der Region ein, um über die nur für einen Tag geschaffene Flaniermeile zu schlendern und die Auslagen zu bewundern.

Viele Aussteller kannte man bereits. Sie stammen aus der Region, haben sich im Netzwerk „Made in Falkensee“ organisiert und bauen auf so gut wie jedem Künstlermarkt in der Region ihren Stand auf. Ivonne Henning: „Wir haben aber ein echtes Alleinstellungsmerkmal: Wir sind der einzige Künstlermarkt in Dallgow. Wir haben es übrigens auch geschafft, einige Kreative aus anderen Orten zu uns zu holen, so etwa aus Friesack oder aus Wil­mersdorf. Und noch mehr Künstler wären gern gekommen, hatten aber zu unserem Termin leider keine Zeit.“

Die Besucher freuten sich über viele alte Bekannte, die bereits von Anfang an mit dabei sind – und feierten ein Wiedersehen am Stand. So konnte Regina Schulte von „Perle & Co“ ihre selbstgemachten Glasperlen an die Frau bringen. Kirsten Edahl von „KikiE“ präsentierte als gelernte Goldschmiedin verspielten Vintage-Schmuck. Der Falkenseer Heimatmaler Heiko Schulze stellte seine lokal inspirierten Acrylbilder vor. Und der Falkenseer Arnim Kühne zeigte einmal mehr seine selbst gedrechselten Füllfederhalter und sonstigen Schreibinstrumente.

Angela Kohls von „Kreative Keramik“ stellte wunderschöne Perlenketten, Schalen, Anhänger und viele andere Keramik-Dekoelemente aus dem eigenen Brenn­ofen vor: „Meine Bestseller in diesem Jahr sind die Seifenschalen und die Schmelzfeuerschalen, die für das Wachsrecycling mit Kerzenresten eingesetzt werden. Neu sind auch meine Dekokugeln mit Naturmotiven zum Aufhängen. Und ich muss einmal sagen: Unser kreatives Künstlernetzwerk ‚Made in Falkensee‘ finde ich super. Wir Künstler kennen uns inzwischen alle, wir tauschen uns aus. Und auf einem solchen Markt wie hier auf dem Kunst- und Kreativmarkt fühlt man sich wie zu Hause.“

Gleich neben Angela Kohls war Constanze Rühmann von der „CYR Naturseifen Seifenmanufaktur“ zu finden. Die Dallgowerin hatte die passende Seife zur Seifenschale von Angela Kohls im Angebot: „Das nennt man dann wohl ‚Verbundartikel‘. Meine Bestseller auf dem Markt sind übrigens das Natur-Deo und meine Karma Gesichts­creme. 95 Prozent meiner Kunden sind natürlich Frauen. Die Männer dürfen bezahlen und die Tüten tragen. Ganz neu im Angebot ist mein Putzstein. Das ist ein Universalputzmittel, das mit einem feuchten Schwamm aufgenommen wird und mit dem man sehr gut Edelstahl, Armaturen, Glas, Emaille und Spiegel reinigen kann.“

Eine echte Entdeckung auf dem diesjährigen 4. Kunst- und Kreativmarkt war Melanie Knitter aus Dallgow mit ihrer Manufaktur „Melkey – Schönes aus Altholz“. Sie beschäftigt sich bereits seit zwei Jahren mit altem Holz, das zu dekorativen Schildern und Schlüsselanhängern verarbeitet wird. Das Ergebnis sieht sehr professionell aus – und verlockt die Kunden am Stand schnell zum Geldausgeben, weil sie schöne Dinge für sich selbst oder zum Verschenken finden.

Melanie Knitter: „Ich verarbeite Treibholz ebenso wie alte Bretter von der Baustelle. Ich habe aber auch einen Husky-Labrador-Mix, der braucht viel Auslauf. Von den Spaziergängen im Wald bringe ich immer total viel Holz mit. Das bearbeite ich in der alten Werkstatt meines Vaters. Kreidefarben sorgen für einen gewissen Shabby-Look. Die Texte auf den Schildern und Schlüssel­anhängern denke ich mir selbst aus. Sie werden mit Photoshop gestaltet, auf ein Transfermedium gedruckt und dann auf das Holz übertragen. Mein Bestseller bei den Schildern ist der Spruch ‚Du hast es gut – du hast mich‘. Das kaufen die Frauen gern und schenken es ihren Männern.“

Sehr ungewöhnlich ist auch das Angebot von Michael Laube aus Falkensee. Der Künstler hat sich dem Upcycling verschrieben und macht aus alten Vinylschallplatten Schalen, Schüsseln, Lampenschirme, Zeitungsrollen und Einfassungen für Notizbücher. Laube: „Keine Sorge, ich verarbeite keine edlen Sammlerstücke. Noch immer werden jeden Tag tonnenweise Vinyl-Platten weggeworfen, da kann ich sie ohne schlechtes Gewissen zu etwas Schönerem verarbeiten.“

Ivonne Henning und Yvonne Stroschke: „Auch der vierte Markt war so schön und wurde von so vielen Menschen besucht, das machen wir nächstes Jahr wieder.“ (Fotos/Text: CS)


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