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Channel: Seite 85 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Kino-Filmkritik: Matti und Sami

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Salah Naoura hat mit „Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums“ einen Bestseller für Kinder geschrieben, der es nun endlich auch auf die große Kinoleinwand geschafft hat. Für den Film zeichnet Stefan Westerwelle als Regisseur verantwortlich. Für ihn ist der 94 Minuten lange Streifen der erste Kinderfilm gewesen.

Und – er hat seine Arbeit sehr gut gemacht.

Für den 10-jährigen Matti (Mikke Emil Rasch) gibt es ganz feste Regeln im Leben. Etwa: Erwachsene lügen nicht. Als Matti gleich drei Mal nacheinander erkennen muss, dass die Erwachsenen nur allzu gern lügen, dass sich die Balken biegen, ist für den jungen Halbfinnen das ganze Universum aus den Fugen geraten. Dies umso mehr, als sich seine Mama und der finnische Papa (Sabine Timoteo und Tommi Korpela) fast nur noch in den Haaren liegen.

Um die Familie zu kitten, das Universum wieder ins Gleichgewicht zu bringen und um den erträumten Urlaub in Finnland anzutreten, lügt auch Matti einmal in seinem Leben: Er gaukelt seiner Familie vor, dass sie in einer Lotterie ein Haus in Finnland gewonnen haben. Womit er nicht gerechnet hat: Seine Eltern kündigen sofort ihre Jobs, verscherbeln ihr Hab und Gut und wandern nach Finnland aus. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Mattis Lüge auffliegt und das Universum explodiert.

„Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums“ ist ein wunderbar warmherziger Film. Er erzählt eine spannende Geschichte rund um die ganz gewöhnlichen Alltagssorgen. Kein Geld in der Kasse, streitende Eltern, geplatzte Träume – der Film geht tiefer unter die Haut, als man dies von den modernen Kinderfilmen her gewöhnt ist – und nimmt das Publikum somit deutlich ernster, als das sonst der Fall ist. Dass es „nur“ um die Sorgen einer Familie geht und nicht um das ganz große Drama, ist einmal sehr erfrischend. Zumal sich Salah Naoura herrliche Charaktere ausgedacht hat – und das bis in die Nebenrollen hinein. Besonders herrlich ist Mattis kleiner Bruder Sami, der immer laut pupsen muss, wenn er glücklich ist. Das ist doch einmal ein sehr ungewöhnliches Stimmungsbarometer.

Ebenso erfrischend ist, dass der Film nicht mit bekannten Gesichtern gecastet wurde und so komplett unverbraucht wirkt. Ein interessantes Detail: Der finnische Papa wird vom finnischen Schauspieler Tommi Korpela gespielt, der extra für den Film Deutsch gelernt hat. Das ist herrlich authentisch.

Tipp: Ein wunderbar unaufgeregter Film für die ganze Familie. Daumen hoch. (CS / Bild: © Universum)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: 0 Jahre
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=mOzkd9XruOo

Der Beitrag Kino-Filmkritik: Matti und Sami erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.


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