Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Region kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Martin Fichtelmann (42) leitet die Firma „Garten- und Landschaftsbau Fichtelmann“. Zusammen mit dem bekannten Holländer Michel Nas betreibt er außerdem das „Pflanzencenter Martin & Michel“.
Martin Fichtelmann wurde am 6. Juli 1978 geboren – in Berlin-Staaken. Aufgewachsen ist er aber in Falkensee: „Ich habe bis zur sechsten Klasse die Ernst-Thälmann-Schule besucht, das ist heute die Europa-Schule am Gutspark. Bis zur 10. Klasse war ich dann auf der Erich-Weinert-Schule. Anschließend habe ich eine Lehre zum Landschaftsgärtner gemacht – bei der Galafa Fehmer. Ich habe damals als bester Lehrling abgeschnitten und durfte die Ausbildung um ein Jahr verkürzen. Der Grüne Daumen ist mir irgendwie angeboren, ich habe ein echtes Faible für alles Botanische. Vor allem das Visionäre und Gestalterische liegt mir. Sehe ich einen Garten, habe ich sofort eine Vorstellung davon, was man daraus machen könnte.“
Nach der Ausbildung machte sich Martin Fichtelmann sofort selbstständig – mit nur 19 Jahren: „Angefangen habe ich mit einem alten Opel Kombi als ersten Firmenwagen. Ich hatte keine reichen Eltern und habe meine Firma ganz aus eigener Kraft aufgebaut. Begonnen hat alles in der Spandauer Straße in Falkensee – neben Pumpen Plückhahn. Hier habe ich auch den Mustergarten angelegt. Wir sind dann gesund gewachsen – ohne größere Kredite.“ Inzwischen ist die GmbH (www.galabau-fichtelmann.de) allerdings von Falkensee nach Kartzow umgezogen.
Der Holländer kommt mit an Bord
Vor vier Jahren kaufte Martin Fichtelmann eine Baumschule in Wustermark aus der Insolvenzmasse auf – und baut sie seitdem Jahr für Jahr mit großem finanziellen Aufwand weiter aus.
Martin Fichtelmann: „Meine beste Entscheidung war es sicherlich, im Dezember 2018 den berühmten Holländer Michel Nas als Geschäftsführer und Inhaber mit in die Firma zu holen. Viele kennen ihn noch von seiner alten Arbeitsstelle am Berliner Olympiastadion. Er kümmert sich bei uns um den Einkauf. Er hat fantastische Beziehungen vor allem nach Holland und kennt sich in seinem Metier aus wie kein Zweiter. Durch ihn ist unser Pflanzencenter sehr gewachsen. Wir arbeiten hier auch sehr eng mit dem Fichtelmann Garten- und Landschaftsbau zusammen. Oft bauen wir bei einem Kunden in der Region erst einen Pool, anschließend eine Terrasse und am Ende die verschiedenen Wege. Anschließend kommt das Pflanzencenter zum Einsatz und liefert Rollrasen und alle Pflanzen.“
Das Unternehmen Fichtelmann hat ein Gefühl für gutes Marketing. Fichtelmann gestaltet so etwa die Außengrünanlagen vom Designer Outlet Berlin, ist für die Grünanlagen vor dem Berliner Spiegelzelt PALAZZO verantwortlich, wird für das DM Logistikzentrum gebucht und hat auch die Außenanlagen vom Havelpark Dallgow schön gemacht. Zuletzt hat die Firma sich um die Außenanlagen vom BioBackhaus in Wustermark gekümmert.
Martin Fichtelmann: „Als wir den Havelpark vor zwei Jahren begrünt haben, waren wir phasenweise bis zu 50 Mitarbeiter. Danach haben wir uns – auch bedingt durch den Fachkräftemangel – auf 30 Mitarbeiter gesundgeschrumpft. Das sind jetzt aber auch meine absoluten Spitzenkräfte. Die Teams werden zurzeit alle digitalisiert und erhalten iPads. Mit einer eigenen Software können sie nun Baupläne abrufen, Abnahmeprotokolle abzeichnen lassen, Zusatzvereinbarungen aufsetzen, Fotos tauschen oder Tagesberichte abschicken.“
Zurzeit strebt das Pflanzencenter ein B-Planverfahren in Wustermark an, um einen neuen Bürobereich bauen zu können. Martin Fichtelmann: „Schön wäre auch eine Begegnungsstätte vor Ort, wo wir mit den Kunden in aller Ruhe eine Teichanlage planen oder eine Düngeberatung durchführen können.“
Geplant ist es – bedingt durch die Corona-Pandemie – auch, einen eigenen Online-Handel aufzubauen. Der Name steht bereits fest: „Pflanzenkönig“. Der Shop muss aber noch programmiert werden, das kann dauern. Martin Fichtelmann: „Online werden wir auch viele Gartentipps in Videoform bringen, etwa mit Pflanztipps.“
Protection Cubes und Familienzeit
Und noch ein Standbein hat Martin Fichtelmann – die Protection Cubes. Sie hat der Falkenseer Unternehmer vor vier Jahren entwickelt. Dabei handelt es sich um Terrorschutzsysteme für die Innenstädte, die verhindern sollen, dass z.B. schwere Lastwagen in tödlicher Absicht auf öffentliche Plätze fahren. Martin Fichtelmann: „Hier haben wir nicht nur ein patentiertes Sicherheitssystem geschaffen. Wir sorgen auch dafür, dass sich die Protection Cubes ganz unauffällig ins Stadtbild einfügen. So haben wir sie von Anfang an mit Bäumen begrünt. Inzwischen nutzen wir sie auch als Fahrradständer, als Wallbox für E-Autos oder als WLAN-Station.“
Eigentlich bleibt bei so viel Arbeit nur noch der Sonntag zum Entspannen übrig. Martin Fichtelmann: „Dann kümmere ich mich um meine Familie. Meine Frau und meine beiden Kinder sind mir das Wichtigste, sie stehen an erster Stelle. Wir unternehmen sehr viel und reisen sehr gern. Unsere Lieblingsziele sind Dubai, Bali und Mallorca.“
Gibt es denn noch einen geheimen Lebenswunsch von Martin Fichtelmann? Und ob: „Ich würde gern einmal im Ozean von Hawaii tauchen und die Buckelwale singen hören.“ (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 181 (4/2021).
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