Hunde haben eine ganz besonders feine Nase. Sie ist so gut, dass sie dank ihrer Hilfe einer Geruchsspur nachgehen und auf diese Weise Menschen in Gefahr aufspüren können. Rettungshunde werden speziell ausgebildet, um dieser Tätigkeit in Waldgebieten, auf der freien Fläche, in Industrieanlagen sowie in eingestürzten Gebäuden nachgehen zu können.
Für die Hunde ist das Training aufregend, intensiv und eine zutiefst artgerechte Beschäftigung.
Am 6. und 7. Mai trafen sich 24 Teams in der Döberitzer Heide, um auf dem Gelände der Bundeswehr die offizielle Rettungshunde-Prüfung abzulegen. Diese Prüfung muss einmal im Jahr wiederholt werden, damit die Teams ihre Einsatzqualifikation behalten. Von den Teams, die zum Großteil aus der Rettungshundestaffel Berlin e.V., aber auch von BRH-Staffeln aus Neubrandenburg, aus der Niederlausitz, aus Ludwigshafen, aus Mannheim und von der Nordelbe ausgesandt wurden, haben 22 von 24 die Prüfung bestanden. Das Kürzel BRH steht übrigens für „Bundesverband Rettungshunde“.
Zu den Teams, die die Prüfung in Dallgow gemeistert haben, zählt auch der Falkenseer Harald Frantzheld mit seiner zehn Jahre alten Labrador-Hündin. Sie haben in diesem Jahr zum wiederholten Mal die Prüfung in der Fläche abgelegt. Diese Übungen haben sich schon ausgezahlt: Zweimal hat die Hündin bereits im Ernstfall die Zielperson gefunden – einmal lebend. Harald Frantzheld: „Ich war glücklich, dass wir die vermisste Person gefunden haben – und stolz, dass sich die Arbeit mit meiner Hündin und die geopferte Zeit ausgezahlt haben und wir außerdem damit unserer Gesellschaft etwas zurückgeben konnten.“
Harald ist selbst auch Ausbilder beim Bundesverband Rettungshunde und erklärt die Anforderungen an ein erfolgreiches Hund-Mensch-Team: „Damit sich ein Hund zum Rettungshund ausbilden lässt, muss er sozialverträglich und motivierbar sein, etwa über den Fress- oder Spieltrieb. Das ist wichtig, da wir ausschließlich über positive Bestätigung und ohne Zwang trainieren. Unsere Hunde suchen also für ihre Belohnung. Wichtig ist auch das vorhandene Vertrauen zwischen Hund und Mensch.“
Michael Galle ist seit 1998 Mitglied beim BRH und seit über zehn Jahren Staffelleiter von der Rettungshundestaffel Berlin e.V. (www.rettungshunde-berlin.de). Er sagt: „Der Ursprung des heutigen Rettungshundes liegt weit zurück. Im Krieg wurden Sanitätshunde erstmals dazu ausgebildet und eingesetzt, um vermisste bzw. verschüttete Soldaten zu finden, sodass sie geborgen werden konnten.“
Im Notfall helfen die Rettungshunde-Führer auf ehrenamtlicher Basis und damit auf eigene Kosten dabei, Menschenleben zu retten. (Fotos: Sonja Schröder / Text: SSch/cs)