Immer mehr Nauener Bürgerinnen und Bürger ärgern sich über den achtlos oder vorsätzlich weggeworfenen Müll im sonst sauberen Stadtbild von Nauen. Zum vierten überparteilichen politischen Stammtisch unter der Moderation des ehemaligen Stadtverordnetenvorsitzenden Hartmut Siegelberg (SPD) zum Thema „Nauen – eine saubere Stadt“ trafen sich am Montag Bürgerinnen und Bürger im Café des Stadtbades, um Lösungsansätze zu diskutieren. Ihr Ziel: Sie wollen ein Umdenken in der Bevölkerung erreichen.
Nauen, 09.05.2018/ In den benachbarten Gemeinden gibt es sie bereits: Die Aktionstage im Frühling, an denen sich beherzte Bürger – bewaffnet mit Greifern und blauen Müllsäcken – um die Müll-Hinterlassenschaften ihrer Mitmenschen kümmern und sie ihnen hinterherräumen. Zu Ostzeiten kannte man bereits den „Subbotnik“, der heutzutage „Umwelttag“, „Fit in den Frühling“ oder „Osterputz“ genannt wird. Ilona Pagel, Nauens Fachbereichsleiterin für Ordnung und Sicherheit, und DLG-Geschäftsführer Carsten Zieris standen am Abend als Gesprächspartner zur Verfügung. Allen Teilnehmern der Runde war indes klar, dass eine saubere Stadt schöner ist als eine Stadt voller Müll. „Herrenloser Müll wird im Stadtgebiet ganzjährig beräumt, wobei Papierkörbe von der DLG drei Mal wöchentlich entleert werden“, so Pagel, und dennoch: „Immer wieder bringen Mitmenschen ihren Müll nicht in die dafür vorhandenen Mülltonnen, sondern stellen ihn einfach auf dem Bürgersteig ab oder stopfen sie in die öffentlichen Papierkörbe“, beklagt sie. Nach ihrer Ansicht müssen aber erst rechtliche Probleme geklärt werden, damit der Anreiz wegfällt, Müll illegal zu entsorgen, so die Fachbereichsleiterin. „Die Stadt München verhindert beispielsweise sogenannte Müllschleusen, die die Bürger mittels elektronischer Karte bezahlen müssen“, erläuterte sie.
Dr. Irene Petrovic-Wettstädt, pädagogische Leiterin und Geschäftsführerin des Leonardo-da-Vinci-Campus, befürwortet ebenfalls einen „Frühjahrsputz“. „Natürlich muss man die Schulen in die Pflicht nehmen – dann aber auch die Eltern und Großeltern der Kinder“, forderte sie, denn schließlich sei ein sauberes Stadtbild – auch auf dem Weg zur Schule – ein hoher ideeller Wert, in den investiert werden müsse, so die Schulleiterin.
Ein konkretes Ergebnis gab es am Ende der Debatte zwar noch nicht, der Anfang für eine Initiative scheint aber gemacht zu sein. „Bürgerengagement ist das Beste, was es gibt“, beschwor Moderator Siegelberg, allein die Koordinierung durch eine Arbeitsgruppe müsse geschaffen werden. „Es gibt in Nauen bereits zwei Vereine, die das Vorhaben ehrenamtlich unterstützen wollen“, sagte er. DLG-Chef Zieris kündigte an: „Die Stadt Nauen und die DLG suchen ebenfalls nach einer Lösung, wie der eingesammelte Klein-Müll dann weiter entsorgt werden kann.“ Und die Nauenerin Sarah Götze, die am Forum teilnahm, kündigte noch am Abend ihre Unterstützung an: „Ich kümmere mich gerne um die Zuschriften an eine allgemeine E-Mail Adresse und sammle die Namen der Engagierten für den nächsten Stammtisch, bzw. kümmere mich darum, dass man zusammen kommt“, schlug die Aktivistin vor.
Der nächste Stammtisch vom Politischen Forum Nauen findet übrigens am 19. Juni um 18:00 Uhr im Café des Stadtbades statt. Thema: „Was wünschen sich junge Menschen in Nauen?“
Zum Stammtisch:
Der Stammtisch entstand aus der Facebook-Gruppe „Politisches Forum Nauen“ heraus, die Hartmut Siegelberg 2016 gegründet hat, um die Bürger aus Nauen etwas mehr für die Kommunalpolitik zu informieren und zu interessieren. Zurzeit gibt es in diesem Forum rund 60 Mitglieder aus interessierten Bürgern, Mandatsträgern der verschiedenen Parteien und Wählervereinigungen sowie dem alten und neuen Bürgermeister. Beim Stammtisch soll es möglich sein, über wichtige politische Themen, die zum Beispiel auch in der Stadtverordnetenversammlung diskutiert werden, mehr Informationen zu erhalten.
(Fotos/Text): Stadt Nauen/Norbert Faltin)
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