Seit neun Jahren gibt es das „Europäische Filmfestival der Generationen“. Im Havelland wird es in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal veranstaltet. Konnten sich Kinofreunde im vergangenen Jahr nur an zwei Orten Filme anschauen, die etwas mit dem Älterwerden zu tun haben, …
… so gibt es in diesem Jahr bereits 13 Filme an 23 Spielorten in 15 Gemeinden zu sehen. Organisiert wird das Festival vom Demografie-Forum Havelland.
Am 19. Oktober eröffnete Landrat Roger Lewandowski das Festival mit einer Podiumsdiskussion im Falkenseer ALA-Kino – und zeigte anschließend den Schweizer Film „Die Herbstzeitlosen“. Im Film von 2007 geht es um die alte Martha, die einen kleinen Dorfladen führt und nach dem Tod ihres Mannes einen alten Traum verwirklichen möchte, der im Dorf schnell für Empörung sorgt – sie möchte Dessous schneidern, besticken und verkaufen.
Roger Lewandowski: „Ich kannte den Film vorher noch gar nicht. Im Kino wurde sehr viel gelacht und alle hatten viel Spaß. Das ist gut so, denn alle Filme, die wir ausgesucht haben, zeigen verschiedene Aspekte des Älterwerdens. Und zwar nicht nur negative, sondern auch positive. Die Senioren in den Filmen, die trauen sich noch etwas zu, sie verwirklichen ihre Träume. Ich persönlich würde zwar kein Ladengeschäft aufmachen, aber mein Traum war es schon immer, Archäologe zu werden. Vielleicht wird das ja einmal meine Beschäftigung, wenn ich kein Landrat mehr bin.“
Das „Europäische Filmfestival der Generationen“, es möchte ein neues Bewusstsein für die Älteren unter uns wecken. Sie nehmen im demografischen Wandel zahlenmäßig zu, vereinsamen aber immer öfter und fühlen sich nicht mehr gebraucht.
Roger Lewandowski: „Der Dialog zwischen den Generationen ist wichtig. Die Filme helfen auch, die älteren Menschen noch mehr am sozialen Leben teilhaben zu lassen. Sie können bis zum 28. Oktober an vielen Orten in ihrer Nachbarschaft kostenfrei einen Film schauen, Nachbarn treffen und Gesprächsstoff für zukünftige Begegnungen sammeln.“
Etwa 70 Zuschauer nutzten die Gelegenheit, um den Eröffnungsfilm zu schauen.
Anschließend füllten die Zuschauer einen Fragebogen aus, der nun vom Demografie-Forum Havelland ausgewertet wird. In dem Fragebogen drehte sich vieles um die Einstellungen, die man alten Menschen gegenüber ganz allgemein haben kann. Die Zuschauer sollten ankreuzen, ob sie Aussagen wie „Alte Menschen üben wenig Freizeitaktivitäten aus“ oder „Alte Menschen zeigen viel Engagement für andere“ zustimmen oder nicht.
Zu jeder Filmvorführung gehört im Rahmen des Festivals auch immer eine anschließende Diskussionsrunde mit dazu.In Schönwalde-Glien, wo am 19. Oktober „Honig im Kopf“ gezeigt wurde, referierte Dr. Uta Krieg-Oehme als Allgemeinmedizinerin etwa über das Thema „Welche Veränderungen bringt das Alter mit sich?“
Roger Lewandowski: „Ich möchte mir gern noch ‚Sein letztes Rennen‘ und ‚Honig im Kopf‘ mit Dieter Hallervorden anschauen. Und vielleicht ‚Monsieur Pierre geht online‘, den kenne ich auch noch nicht.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 152 (11/2018) veröffentlicht.
Der Beitrag In Falkensee: Start des Europäischen Filmfestivals der Generationen! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.